Taijiquan

Taijiquan (Tai Chi Chuan) wird neben Baguazhang und Xingyiquan zu den so genannten inneren Kampfkünsten (neijia wushu) des alten China gezählt und diente ursprünglich dem bewaffneten und unbewaffneten Nahkampf und Selbstverteidigung.
Dem Training des Taiji (Tai Chi) liegt die Philosophie von Yin und Yang sowie die 5-Elemente-Lehre zugrunde. Ausdauerndes, diszipliniertes Üben und die intensive Auseinandersetzung mit diesem System (Kung Fu) bereiten schließlich den Weg zur Selbstkultivierung.
Heutzutage tritt es vermehrt als Bewegungskunst in den Vordergrund, welche einen essentiellen Beitrag zum Aufbau und Erhalt der Gesundheit leistet. Dabei sind die gleichen Techniken, die das innere Qi (Lebensenergie) in der Kampfkunst fördern, auch als heilende, verjüngende und lebensverlängernde Übungen wirksam.

Das Training des Taijiquan bietet aufgrund seiner Charakteristik für jeden, egal welchen Alters, die Möglichkeit, diese Kampfkunst zu erlernen.

Chen Taijiquan

Ursprungsort des Chen Taijiquan
Chenjiagou - Statue von Chen Wangting

Chen Taijiquan ist der älteste Stil des Yin-Yang-Boxens und wurde im 17. Jahrhundert von Chen Wangting (1597–1664, 9. Generation der Chen-Familie) im Dorf Chenjiagou (VR China/ Provinz Henan) entwickelt und über Generationen hinweg hauptsächlich innerhalb der Familie weitergegeben und -entwickelt. Die äußere Form seiner Figuren geht hauptsächlich auf „Die 32 Formen des Boxens“ von General Qi Jiguang (16. Jahrhundert) zurück. Er änderte diese jedoch entsprechend seinen Erkenntnissen ab, die er aus dem Studium des Daoyin und des Tuna (daoistische Übungssysteme, die auch die Grundlage vieler Qi Gong-Stile bilden) sowie des daoistischen Alchemie-Klassikers Huang Ting Jing von Frau Wei Huacun (etwa 251–334 n.Chr.) gewonnen hatte. So entstand eine Kampfkunst, die gleichzeitig als Medium einer grundlegenden körperlichen, charakterlichen und spirituellen Transformation des Menschen dient.

Qigong

Auf der Grundlage der chinesischen Philosophie verbindet Qigong (Chi Kung) körperliche und geistige Trainingsmethoden mit der Atmung und wird frei übersetzt als das Studium von Qi definiert. Mit den Wurzeln einer über 4000 Jahre alten chinesischen Kultur sind eine Vielzahl von Qigongformen in verschiedensten Schichten der Gesellschaft Chinas entstanden. Während Details in der Ausführung variieren, werden alle Chi Kung-Formen als eine Mischung aus statischen, dynamischen, meditativen und aktivierenden Trainingsprinzipien charakterisiert.

Heute wird Chi Kung weltweit praktiziert und bedeutet für einige körperliches Training, für andere wiederum eine medizinische oder auch meditative Alternative. Dessen Ausüben beugt Krankheiten vor bzw. festigt den allgemeinen Gesundheitszustand und steigert schließlich die Lebensqualität. Und letztendlich führt die Arbeit mit dem körpereigenem Chi natürlich auch zu mehr Kraft in der Kampfkunst.

Typischerweise beinhaltet die Qigongübung eine rhythmische Atmung, die koordiniert mit langsam stilisierter und fließender Bewegung wiederholt wird und einen achtsamen und stillen Geisteszustand erzeugen soll. Dabei wird über Vorstellungskraft und Visualisierung das „Qi“ (u.a. als Lebensenergie bezeichnet) durch den Körper geführt. Qigong fördert die Bauchatmung und sorgt somit für eine Massage der inneren Organe sowie eine verstärkte Versorgung des gesamten Körpers mit Sauerstoff.

„Die der natürlichen Ordnung folgen, fließen im Strom des Tao.“

HUAI NAN-TZU